(Eye Movement Desensitization and Reprocessing) = auf Deutsch: "Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung".
Ursprünglich für die Traumatherapie entwickelt, lässt sich EMDR nun abwandelbar auch bei Ängsten, Phobien, Zwängen oder anderen seelischen Belastungen im therapeutischen
Bereich einsetzen.
Die grundlegende Methode des EMDR beruht darauf, dass belastende Erinnerungen in einer sicheren therapeutischen Umgebung reaktiviert und mit neuen Emotionen belegt werden.
Das menschliche Gehirn kann bei seelischen Belastungen traumatische Ereignisse im Gehirn nicht "ablegen". Das bedeutet, dass die Gedanken sowie die dazugehörigen negativen Gefühle so präsent sind, dass sie den Alltag der Menschen oft sehr stark beeinflussen können.
Ein innerlich geordnetes Leben erscheint nahezu unmöglich zu sein. Unser Gehrin braucht jedoch "Ordnung, Struktur und ein Ende belastender Ereignisse", um wieder handlungsfähig zu werden.
EMDR ist eine Therapiemethode, die die linke und rechte Gehirnhälfte durch die Augenbewegung synchronisiert, so dass das Ereignis im Gehirn wieder "abgelegt" werden kann.
In einem bestimmten Tempo werden Augenbewegungen immer wieder von rechts nach links durchgeführt. Dabei verfolgen die Patienten mit ihren Augen dem Finger des Therapeuten bzw. der Therapeutin.
Wichtig vor der Behandlung ist immer, dass je nach Intensität der entsprechenden Belastung eine Stabilierungsphase durchgeführt wird. Darunter wird z.B. das Entwickeln eines eigenen sogenannten "sicheren Ortes" verstanden. An diesen "sicheren Ort" können Patienten jederzeit innerlich gehen, wenn die eigenen seelischen Herausforderungen als sehr belastend empfunden werden.
Auch das vorherige Erarbeiten sogenannter "Grounding" - Strategien, die den Fokus auf das "Hier und Jetzt" im Leben legen, sind hilfreiche Techniken, die den Patienten im eigenen Alltag oft große Hilfestellungen geben.
EMDR lässt sich auch sehr gut mit der medizinischen Hypnose kombinieren.